Über uns

Die Idee

Unser Verein besitzt schon seit 2015 ein Zweiweg-Fahrzeug Mercedes Vario Kastenwagen, mit 2 + 1 Sitzplatz. Mit diesem Gefährt erhielten wir schon oft Einladungen zu Eisenbahnfesten oder Reparatureinsätzen, aber auch Kamera- und Inspektionsfahrten. Allerdings war Sitzplatz mit nur 3 Personen schnell erschöpft. Man konnte kaum Fahrgäste mitnehmen. So entstand schon 2017 die Idee, ein größeres Fahrzeug anzuschaffen und umzubauen. Jedoch wurden unsere Anfragen bei den großen einschlägigen Herstellern nicht für ernst genommen und als technisch sowie finanziell nicht umsetzbar abgetan. Nach umfassender Recherche und langer Suche hörten wir, dass die Nürnberger Straßenbahn ihr Fahrzeug, welches uns als Trägerfahrzeug geeignet erschien, ausmustern würde.

Idee Zweiwegefahrten

Zum Fahrzeug

Zweiwegefahrzeug

Dieses Fahrzeug wurde im Jahre 1996 für die Straßenbahn Nürnberg gebaut, und als Schienenbergefahrzeug eingesetzt. Es ist in der Lage mittels Hydraulik und passenden Zusatzwerkzeugen Lokomotiven, Eisenbahnwagen und Straßenbahnzüge nach Havarien wieder einzugleisen und abzuschleppen. Bis 2019 war dieses Fahrzeug dort im Einsatz, dann wurde es durch einen modernen Zweiweg-Unimog ersetzt. Nach der Ausserdienststellung hat es dann den Weg zu uns gefunden.

Der Umbau

Nach einigen Vorplanungen, Skizzen und Machbarkeitsstudien hatten wir dann einen Plan, wie man das Fahrzeug umbauen könnte. Im Jahre 2020 waren diese Pläne dann spruchreif, und es wurde eine Spezialfahrzeugbaufirma gefunden, die Fa FAKA Zerbst, die sich bereit erklärte, das Fahrzeug entsprechend umzubauen.

Hierzu wurde es zunächst teilzerlegt, restauriert, der Aufbau entfernt, um ca. 1,50 m verlängert, ein neues Aufbauträgergestell gebaut, eine Fahrgastzelle erstellt, ein Parron angebracht und das Fahrzeug von Straßenbahn Baufahrzeugfarbe orange auf DB Baufahrzeug Farbe gelb umlackiert.

Für den Innenausbau haben wir bewusst alte Eisenbahnsitze und Eisenbahnfenster verwendet, so dass im Fahrzeug der Eindruck entsteht, man würde sich in einer Regionalbahn befinden. Dadurch können Sie in unserem Fahrzeug echtes Eisenbahn-Feeling genießen, auf Strecken, auf denen teilweise seit 20 Jahren nichts gefahren ist.

Auf der Straße fährt es wie ein normaler LKW, mit Zulassung als selbstfahrende Arbeitsmaschine. Die Straße darf daher nur zum Standortwechsel, nicht aber für Transporte oder Mitfahrten verwendet werden. Auf dem Bahnübergang jedoch verwandelt sich der LKW zu einem echten Triebwagen.

Hierzu wird das Fahrzeug auf die Gleise gefahren, dort senkt sich die zwischen den Achsen befindliche Gleislore ab. Dann hebt sich der vordere Teil des Gefährts um ca. 15 cm. Gibt man nun Gas, dann treiben die Heckräder auf der Schiene das Fahrzeug an, und es ist nun ein Schienenbus.

Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 35 kmh vorwärts und 15 kmh rückwärts kann es nun auf der Schiene fahren. Dank des 222 PS starken MAN Motors, welcher auch im legendären VT 798 Schienenbus verbaut wurde, klingt unser Fahrzeug auch wie ein echter Triebwagen.

Auf 18 + 3 Sitzplätzen und 4 Stehplätzen draußen auf dem Parron kann man dann echte Eisenbahn genießen, in gemütlicher Geschwindigkeit.

Technische Daten

Hersteller
MAN (Fahrgestell)
Schoerling (Gleisfahranlage)
FAKA (Um- und Neubau)

Baujahr 1996 / 2021

Leistung 222 PS

Gewicht 18 t

Geschwindigkeit Straße 85 kmh

Geschwindigkeit Schiene 35 / 15 kmh

zugelassen nach Erlaubnis Betriebsleiter / Streckeneigentümer

auf stillgelegten / entwidmeten Privatstrecken oder nach Sondererlaubnis.